Ein BIERiger Abend mit der VHS
Die VHS Villach veranstaltete am Donnerstag, 22. Oktober, im Hotel Kramer erstmalig eine Bierverkostung. Thomas Santler von der Brau Union Villach begeisterte mit seinem Vortrag und 10 verschiedenen Bieren dabei knapp 20 TeilnehmerInnen.
Auch die VHS-Kolleginnen ließen sich Biersommelier Thomas Santler nicht entgehen.
Thomas Santler ist seit mittlerweile mehr als zwanzig Jahren im Getränkebereich tätig und seit 9 Jahren in der Brau Union Österreich im Marketing und im Verkauf. Als Diplom Biersommelier beschäftigt er sich auch intensiv mit den Produkten und deren Sensorik und hat auch schon viele Schulungen bei Kunden in der Gastronomie und bei Konsumenten gemacht. Er befasst sich intensiv mit dem Thema „Bier als Speisenbegleiter“. Es ist ihm ein großes Anliegen, das Produkt Bier als hochwertiges Qualitätsprodukt für den Genießer zu positionieren und die große Vielfalt bei diesem Produkt zu zeigen.
Die Welt des Bierbrauens
In der Brauerei wird das Malz zuerst geschrotet, damit das Brauwasser an das Innere des Korns herankommt. Die Körner werden zerdrückt, gequetscht, nicht gemahlen, wobei wenig Mehl entstehen soll. Die Spelzen des Korns werden möglichst nicht zerkleinert, diese unlösliche Kornhaut soll erhalten bleiben. Das Malzschrot gibt der Brauer in das warme Brauwasser, es entsteht die Maische. Die Maische wird langsam erwärmt, wobei die durch das Mälzen aktivierten Enzyme in der wässrigen Lösung die Stärke des Korns in Zucker verwandeln. Durch das Läutern, eine Art Filterprozess, werden die festen, unlöslichen Bestandteile des Korns, der Treber, und die flüssigen Bestandteile, die Würze, voneinander getrennt. Der nächste Schritt ist das Kochen der Würze, wobei Hopfen zugesetzt wird. Das Kochen sterilisiert die Würze und macht viele Hopfenbestandteile löslich. Die hohe Temperatur bringt Eiweiße zum Gerinnen und zum Zusammenballen, wodurch diese dann leichter entfernbar werden. Die Würze muss nun mit Hefe versetzt werden, zu diesem Zweck muss die Flüssigkeit zunächst einmal abkühlen. Die Temperatur, auf die abgekühlt werden muss, hängt dabei von der verwendeten Hefe ab. Bei obergärigen Hefen muss die Würze auf 16 bis 22°C abgekühlt werden, bei untergäriger Hefe auf 6 bis 10°C. Entsprechend dürfte klar sein, dass sich obergäriges Bier leichter herstellen lässt. Am besten lässt sich die Würze in einem kalten Wasserbad abkühlen. Die Hefe bewirkt die Gärung, d.h. sie wandelt unter Sauerstoffmangel einen großen Teil des Zuckers in Alkohol und Kohlendioxid um. Die Gärung kann drucklos in offenen Behältern bzw. Wannen oder auch unter Druck in Tanks erfolgen. Die Gärung dauert einige Tage, so 4 bis 7. Mit dem Ende der Gärung sammelt sich die Hefe je nach Typ am Boden (untergärige Hefe) oder an der Oberfläche (obergärige Hefe) und mit ihrer weitgehenden aber nicht völligen Entfernung ist die (Haupt-) Gärung weitgehend beendet. Nach abgeschlossener Hauptgärung wird das "Bier" in Flaschen oder Fässer abgefüllt.
Weitere Informationen auf: www.bierbrauen.at
Text & Fotos: Marisa Buchacher