“Scuola per tutti, cultura per tutti”
Vom 10. bis 14. November 2014 fand das Mobilitätsprojekt LEO II an der VHS Villach statt. Im Zuge dessen besuchten sieben TrainerInnen der Università delle LiberEtà del Friuli Venezia Giulia“ aus Udine die Kärntner Volkshochschulen. Ein sprachlicher und kultureller Austausch, der Grenzen überschreitet. Trainerin und Mit-Organisatorin Cristina Madonna arbeitet seit 1996 im Zentrum für Weiterbildung in der Università delle LiberEtà und beschäftigt sich als Ansprechpartnerin des Projektes LEO II mit der Auswahl der ReferentInnen, der Programmerstellung und Planung.
Cristina Madonna von der Università delle LiberEtà als Gastdozentin in der VHS Villach
Zusammen mit ihren KollegInnen arbeitet Cristina Madonna an europäischen Projekten, wobei ihr Schwerpunkt auf deutschsprachigen Projekten liegt. Um den Draht zu den TrainerInnen ihrer Einrichtung nicht zu verlieren, steht Madonna an zwei Abenden pro Woche selbst in den Kursräumen der“ Università delle LiberEtà“ und bringt ihren TeilnehmerInnen die deutsche und englische Sprache näher.
Trotz ihres großen Aufgabengebietes nahm sich die ambitionierte Trainerin zwischen ihren Kursen in Villach einen Moment Zeit für ein VHS Gespräch mit Marisa Buchacher.
Wie bist du zum Projekt LEO gelangt?
Das Projekt Leo ist aus der guten Zusammenarbeit mit der VHS entstanden. Unsere Bildungseinrichtungen sind sich sehr ähnlich, sie haben eine ähnliche Struktur und sind vom Standort her nicht weit voneinander entfernt. Im Jahr 2010 haben die VHS und die Università delle LiberEtà beschlossen, gemeinsam an kulturellen Projekten teilzunehmen. Das erste Projekt LEO wurde dann von der VHS von 2011 bis 2013 durchgeführt.
Zwanzig TrainerInnen aus Kärnten kamen in diesem Zeitraum nach Udine in die l’Università delle LiberEtà zum Unterrichten. Die TrainerInnen hatten die Aufgabe, ihre Kurse, welche sie in Kärnten anbieten, auch in Udine abzuhalten. Neben dem Unterrichten war auch die Hospitation in Kursen eine wichtige Aufgabe. Ziel des Projektes war es, einen interkulturellen Austausch zu schaffen, einen Einblick in die italienische Bildungslandschaft für Erwachsene und deren Unterrichtsmethoden zu gewinnen.
Was interessiert dich an diesem Projekt?
Das Projekt ist für mich so interessant, weil es eine Gelegenheit ist, eine Woche lang eine andere Welt zu erleben. Nicht als Tourist, sondern integriert in das Geschehen der VHS als VHS TrainerIn.
Die TrainerInnen aus Udine unterrichten in Kärnten dasselbe Fach wie in Udine, jedoch in einem anderen Kontext. Die Sprache ist nicht dieselbe, die Kultur ist eine andere und auch die Unterrichtstechniken unterscheiden sich. Die Präsenz als TrainerIn in einem Kurs oder auch als TeilnehmerIn ermöglicht einem einen ganz anderen Zugang in das Kursgeschehen. Man erhält einen Einblick in die alltägliche VHS, deren Leben. Man versteht den Aufbau des Kurses, die Methode und kann nebenbei viele neue Anregungen für die eigenen Kurse mit nach Hause nehmen.
Wie hast du den Austausch bis jetzt erfahren?
Meine Erfahrung war eine sehr außergewöhnliche, da ich im Projekt eine Doppelrolle als Trainerin und Organisatorin hatte. Ich muss gestehen, diese Doppelrolle hat mir sehr gut gefallen. Ich war überwältigt von der Hilfsbereitschaft des ganzen VHS Personals, und im Speziellen von Christiane Fiegele, welche mich und die ganze Gruppe von TrainerInnen vom ersten bis zum letzten Tag betreut hat. Sehr erfreut waren alle von der Stadtführung und von dem Abendessen in einem typischen Kärntnerischen Lokal. Unser Wochenprogramm, welches von der VHS organisiert wurde, erlaubte mir auch in anderen Kursen zu hospitieren. Eine große Bereicherung war für mich die Begegnungen und der Austausch mit den österreichischen TrainerInnen und TeilnehmerInnen. Ich habe noch nie einen italienischen Kurs für deutschsprachige TeilnehmerInnen gehalten, welche sich so für die italienische Kultur und Sprache interessiert hatten. Ich bin sehr glücklich, dass ich diese Gelegenheit an der VHS erhalten habe. Viele TrainerInnen der VHS kannte ich schon vom ersten Teil des Projektes. Es war sehr schön, sie alle wieder zu treffen und ihnen in ihrem gewohnten Umfeld bei den Kursen zuzuhören und zu assistieren. Es hat sich weiter auch eine Gelegenheit zur Zusammenarbeit mit österreichischen TrainerInnen eröffnet, welche ich sicherlich weiterhin nutzen werde, auch , wenn das Projekt abgeschlossen ist. Wir bleiben über Mail oder Skype in Kontakt.
Bist du an zukünftigen Projekten mit der VHS interessiert?
Sicherlich ja! Ich möchte auch in Zukunft gerne an Projekten mit der VHS teilnehmen. L’Università delle LiberEtà hat schon in der Vergangenheit mit der VHS zusammengearbeitet, z.B. im Projekt DLC (Directing Life Change – 2012-2014) und es würde mir eine Freude machen, weiterhin die Zusammenarbeit und den Austausch in künftigen Projekten zu pflegen.
Wordrap mit Cristina Madonna
Volkshochschule: Scuola per tutti, cultura per tutti (Schule für alle, Kultur für alle)
Villach: Cittadina gemella di Udine (befreundete Stadt von Villach)
Udine: Tranquilla (leise)
Progetto Leo: Arricchimento culturale, tanti nuovi amici (kulturelle Bereicherung, viele neue Freunde)
La lingua tedesca (die deutsche Sprache): Austria, Germania, Svizzera (Österreich, Deutschland, Schweiz)
Cibo in Carinzia (Speisen in Kärnten): Buonissimi Krapfen!! (sehr gute Krapfen)
Differenza tra corsi a Udine e corsi a Villach (Unterschied zwischen Kursen in Udine und Villach): Simili ma diversi (ähnlich aber unterschiedlich)
Istruzioni per adulti (Erwachsenenbildung): Flessibilità, interculturalità (Flexibilität, Interkulturalität)