Wanderausstellung „Das kurze Leben der Ruth Maier" Wien-Oslo-Auschwitz“
Die Auseinandersetzung mit dem Holocaust ist in Bildungskontexten eine besondere Herausforderung. Für Lernende mit wenig formaler Schulbildung oder Migrationshintergrund können traditionelle Vermittlungsformen zu abstrakt und schwer zugänglich sein. Gerade in einer Gesellschaft, die zunehmend von Migration geprägt ist und in der immer weniger Zeitzeug:innen leben, braucht es neue Ansätze, um diese Themen zu vermitteln. Ein bemerkenswertes Beispiel dafür ist die Wanderausstellung „Das kurze Leben der Ruth Maier“, die in einfacher Sprache, Standard-Deutsch und Englisch gestaltet wurde.
Die Auseinandersetzung mit dem Holocaust ist in Bildungskontexten eine besondere Herausforderung. Für Lernende mit wenig formaler Schulbildung oder Migrationshintergrund können traditionelle Vermittlungsformen zu abstrakt und schwer zugänglich sein. Gerade in einer Gesellschaft, die zunehmend von Migration geprägt ist und in der immer weniger Zeitzeug:innen leben, braucht es neue Ansätze, um diese Themen zu vermitteln. Ein bemerkenswertes Beispiel dafür ist die Wanderausstellung „Das kurze Leben der Ruth Maier“, die in einfacher Sprache, Standard-Deutsch und Englisch gestaltet wurde.
Feierliche Eröffnung in Klagenfurt: Einblicke in Ruth Maiers Leben
Am 2. September wurde die Ausstellung „Das kurze Leben der Ruth Maier. Wien-Oslo-Auschwitz“ im Grünen Saal des Landtags in Klagenfurt feierlich eröffnet. Die Ausstellung, entwickelt vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes in Zusammenarbeit mit den Wiener Volkshochschulen und dem Verband Österreichischer Volkshochschulen, erzählt die Lebensgeschichte der Wiener Jüdin Ruth Maier. Mag.a Beate Gfrerer, Geschäftsführerin der Kärntner Volkshochschulen, betonte bei der Eröffnung, dass demokratiepolitische Bildung eine der Kernaufgaben der Volkshochschulen ist.
Die Ausstellung macht nicht nur historisches Wissen über die Biografie von Ruth Maier greifbar, sondern schlägt auch eine Brücke zur Gegenwart, indem sie aktuelle Themen wie Krieg, Verfolgung aufgrund von Herkunft oder sexueller Orientierung, Flucht und den Umgang mit gesellschaftlicher Spaltung anspricht. Neben der Ausstellung werden begleitende Workshops angeboten, um die Inhalte zu vertiefen und den Bezug zur eigenen Lebenswelt herzustellen.
Besonders eindrucksvoll war die Lesung von Dr. Mike Diwald und Menata Nije, die Passagen aus Ruth Maiers Tagebüchern vortrugen. Menata Nije, ehemals Parlamentsabgeordnete in Gambia und engagierte Frauenrechtlerin, besucht derzeit den Lehrgang zum Nachholen des Pflichtschulabschlusses an der VHS Kärnten. Die musikalische Umrahmung der Veranstaltung wurde von Stefan Kollmann am Akkordeon gestaltet. Zahlreiche Ehrengäste, darunter Landtagspräsident Ing. Reinhart Rohr, Landeshauptmann Dr. Peter Kaiser, Dr. Gerwin Müller, Vorstandsvorsitzender des Verbandes Österreichischer Volkshochschulen, sowie weitere prominente Vertreter, waren anwesend.
Wanderausstellung in Villach: Erinnerungskultur und aktuelle Bezüge
Nach der Eröffnung in Klagenfurt wanderte die Ausstellung am 9. September weiter nach Villach, wo sie feierlich in der AK Bibliothek eröffnet wurde. Bis zum 23. September können Interessierte die Ausstellung dort kostenlos besichtigen. Mag.a Felicitas Wachschütz, Bezirksstellenkoordination der VHS Villach, eröffnete die Veranstaltung und führte durch den Abend. MMag.a Tanja Leitner MA, Bereichsleitung Projekte der VHS Kärnten stellte Ruth Maiers bewegende Geschichte während der NS-Zeit vor und betonte, wie wichtig es ist, das Schicksal einzelner Holocaust-Opfer sichtbar zu machen, um daraus Lehren für die Gegenwart zu ziehen. Unter den Ehrengästen waren Rudolf Altersberger, stellvertretender Vorsitzender der VHS Kärnten, Ing. Johann Jäger, Gemeinderat der Stadt Villach, sowie Mag.a Julia Wiederschwinger, Bezirksstellenleiterin der AK Villach.
Holocaust Education neu denken
Die Ausstellung „Das kurze Leben der Ruth Maier“ stellt nicht nur das Schicksal einer jungen Frau in den Mittelpunkt, sondern schafft einen niederschwelligen Zugang zu Holocaust Education. Sie macht die Vergangenheit greifbar und verknüpft sie mit aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen. Die Kombination aus einfacher Sprache und interaktiven Workshops ermöglicht es einer breiten Zielgruppe, sich mit der Geschichte und den Lehren des Holocaust auseinanderzusetzen. Besonders für Menschen mit Fluchterfahrungen bietet Ruth Maiers Geschichte zahlreiche Anknüpfungspunkte, die die Diskussion über Diskriminierung, Identität und den Umgang mit Fremdheit bereichern. Diese Form der Erinnerungskultur schafft nicht nur Wissen, sondern öffnet Räume für Reflexion und Dialog – eine wichtige Grundlage für das gesellschaftliche Engagement der Zukunft.