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51. Weltalphabetisierungstag am 8. September

In Kärnten haben etwa 63.000 Menschen Probleme mit dem Lesen und Schreiben. Mit dem kostenlosen Kursangebot der Kärntner Volkshochschulen schaffen viele Betroffene den Weg in die Literalität.

51. Weltalphabetisierungstag am 8. September

„Stellen Sie sich vor, Sie stehen in Sri Lanka vor einem Ticketautomaten und verstehen nur ‚Bahnhof‘, weil Sie die tamilischen Schriftzeichen nicht entziffern können. Genau so ergeht es Menschen, die nicht oder nicht ausreichend lesen können und dadurch im Alltag und Berufsleben stark eingeschränkt sind.“, schildert die Geschäftsführerin der Kärntner Volkshochschulen, Beate Gfrerer, die tägliche Herausforderung der Betroffenen. “Wer nicht lesen kann, ist klar im Nachteil.“

Österreichweit verfügt nahezu eine Million der 16 bis 65 Jährigen über eine nur unzureichende Lesekompetenz. Die Gründe dafür sind vielfältig: Negative Schulerfahrungen, ungünstiges Lernklima, ein bildungsfernes Elternhaus, Migrationshintergrund aber auch schlichtweg das Verlernen der einmal erworbenen Kompetenzen können dazu führen, dass man im Erwachsenenalter nicht oder nicht ausreichend Lesen und Schreiben kann.

Ebenso divers sind die Folgen: Zu der Benachteiligung am Arbeitsmarkt und den Schwierigkeiten, sich im öffentlichen und privaten Leben zurechtzufinden, kommt die erhebliche Stressbelastung, der diese Menschen ausgesetzt sind, hinzu. Der Umstand, nicht oder nicht gut genug lesen zu können, ist nach wie vor stark schambesetzt. Damit in Zusammenhang stehende Vermeidungs- und Verheimlichungsstrategien erfordern einen Kraftaufwand, der auf Dauer nicht nur krank machen kann, sondern viel besser in einer Lösung des Problems investiert werden könnte.

Zurzeit nutzen knapp 250 Erwachsene an 10 Standorten in ganz Kärnten das kostenlose Förderprogramm der Kärntner Volkshochschulen. „Mit dem flächendeckenden Programm an Basisbildungskursen tragen die Volkshochschulen seit 16 Jahren maßgeblich zur Chancengleichheit in Kärnten bei“, erklärt Beate Gfrerer.

Kostenlose Basisbildung
Mit dem 51. Weltalphabetisierungstag rückt die Problematik der fehlenden Basisbildung einmal mehr in den Mittelpunkt der Öffentlichkeit und die Kärntner Volkshochschulen liefern mit dem kostenlosen Angebot, eine individuelle Lösung. In Kleingruppen von zirka sechs Personen konzentrieren sich die Teilnehmer auf das Erlernen von Lesen, Schreiben, Rechnen beziehungsweise grundlegenden Computeranwendungen. Die Kurse laufen - bis auf eine kleine Sommerpause - ganzjährig und ein Einstieg ist jederzeit möglich. 

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