Nachhaltigkeit beginnt mit Bildung
Wir haben mit Elisabeth Lasser, Bezirkstellenkoordinatorin der VHS Spittal und Hermagor, gesprochen: Im Interview erzählt sie von ihrem Weg zur Nachhaltigkeit, dem innovativen Klimaschutzlehrgang 2024 mit den Schwerpunkten „Klima, Bildung und Gesundheit und davon, wie aus Überzeugung konkrete Bildungsangebote werden. Ein Gespräch, das inspiriert und motiviert, selbst aktiv zu werden.
Frau Lasser, was bedeutet „Nachhaltigkeit“ für Sie persönlich – jenseits der gängigen Definitionen?
Für mich bedeutet Nachhaltigkeit, bewusst und verantwortungsvoll zu agieren - mit der Umwelt, mit Ressourcen und auch mit mir selbst. Es ist eine Haltung, die sich im täglichen Handeln und in vielen Lebensbereichen widerspiegelt und mir schon im Kindesalter beigebracht von meiner Familie wurde.
Gab es ein Schlüsselerlebnis, das Ihr Engagement für Klimaschutz und Bildung besonders geprägt hat?
Eigentlich kein besonderes Erlebnis, da mir durch meine Großmutter, Mutter, Tanten etc. nachhaltiges agieren schon von klein auf vermittelt wurde, ohne die Begriffe Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu kennen.
Bei uns war es immer schon üblich zB. Wasser vom Salatwaschen zum Blumengießen zu verwenden oder trockenes Brot zu rösten, da gäbe es viele weitere Geschichten. Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich in der Hauptschule dann bei einem Wettbewerb zum Sammeln und Recyceln von Alu-Dosen den ersten Platz gewonnen habe.
In meinem ersten Jahr in der VHS habe mich im Zuge der Programmplanung auch gleich auf die Suche nach Kursleitenden gemacht, die nachhaltige Kursangebote durchführen könnten. Und so wurde zunächst ein Upcycling Workshop ins Programm genommen und laufend erweitert.
Wie verbinden Sie Ihre privaten Überzeugungen mit Ihrer beruflichen Rolle bei der VHS?
Indem ich Kurse ins Programm nehme, die nachhaltiges agieren fördern und die sich mit Umwelt-/Klimaschutz befassen, wie „DIY Angebote“, Vorträge mit Kooperationspartnern (zB. Klimabündnis Kärnten). Im Büroalltag wird kaum noch ausgedruckt, Kursleitende werden zur digitalen Signatur motiviert, Unterlagen an Teilnehmende wenn möglich per E-Mail verschickt, Strom und Wasser sparen, richtiges lüften etc.
Zudem lässt sich durch Umstellungen der administrativen Abläufe erkennen, dass weniger Papier und Toner verbraucht werden.
Inwiefern ist Nachhaltigkeit bei der VHS Kärnten verankert – von Kursangeboten bis hin zum Corporate Design?
Nachhaltigkeit ist ein zentraler Bestandteil unserer strategischen Ausrichtung und im Leitbild verankert. Das zeigt sich in unseren Kursformaten zu Klima und Umwelt, ebenso wie in der Auswahl regionaler Kooperationspartner, der Nutzung digitaler Ressourcen und einem Corporate Design durch unseren Hashtag #vhsforfuture sowie die Ausweisung unserer grünen Kurse im VHS-Journal mit eigenem Logo.
Zudem steht in der VHS Klagenfurt allen Mitarbeitenden ein Dienstfahrrad zur Verfügung. In der AG Nachhaltigkeit tauschen wir uns regelmäßig aus, um auch innerhalb der VHS für ein bewusst nachhaltiges Handeln zu sensibilisieren und Möglichkeiten aufzuzeigen.
Was hat Sie dazu bewegt, am Klimaschutzlehrgang 2024 teilzunehmen – und was war bisher Ihr größtes Aha-Erlebnis?
Ich wollte mein Wissen vertiefen und mich noch besser mit anderen Akteur:innen vernetzen. Besonders beeindruckt haben mich die zahlreichen Exkursionen im Rahmen des Lehrgangs, die eindrucksvoll gezeigt haben, wie engagiert bspw. im schulischen Bereich an nachhaltigen Lösungen gearbeitet und somit bereits bei den Jüngsten angesetzt wird.
Welche nachhaltigen Kursformate oder Veranstaltungen haben sich als besonders wirkungsvoll erwiesen?
Großen Anklang finden insbesondere Workshops, in denen eigene Produkte hergestellt werden – etwa beim Salbenrühren, Seifensieden oder Nähen. Zunehmend beliebt sind zudem Kurse rund um Kräuter und Garten.
Und zum Schluss: Wenn Sie in einem Satz beschreiben müssten, wie Bildung den Klimawandel beeinflussen kann – wie würde dieser lauten?
Bildung befähigt Menschen, den Klimawandel zu verstehen, verantwortungsbewusste Entscheidungen zu treffen und gemeinsam Lösungen für eine nachhaltige Zukunft zu entwickeln. Daher ist sie auch fest in den Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) verankert.